„Es war eine furchtbare Zeit“, sagt Daniel. Hier geht es zum ersten Teil seiner Geschichte. Die Coronazeit erinnerte ihn an Orwells „1984“. Willfährige Mitläufer irritierten ihn, die drohende Impfpflicht machte ihm Angst – doch nachgeben kam nicht in Frage. Bei uns schildert er seinen täglichen Widerstand in einem ver-rückten Alltag…
Oft war ich absichtlich ungehorsam und habe im Bus oder Geschäft keine Maske getragen, bis mich jemand darauf angesprochen hat. Und dann habe ich mich widersetzt, bis sich mehrere Leute aufgeregt haben. Oder ich habe die medizinische Maske „versehentlich falsch“ getragen, sodass meine Nase noch frei war, oder ich trug die Maske unterm Kinn, damit mir noch die Nase zum Atmen blieb. Ich hoffte, dass andere dies dann auch so machen würden – es war auch meine Art, auszudrücken, dass ich die Regeln nicht akzeptierte.
Meine Mutter war alarmiert
Oft wurde ich angegangen, weil ich gegen die Abstandsregeln verstoßen hatte oder kein Desinfektionsmittel benutzen wollte. Als die Maskenpflicht in den Geschäften wegfiel, war ich die erste Zeit oft der einzige ohne Maske im Laden, bis es immer mehr Leute wurden, die es mir gleich taten. Doch nach einiger Zeit hat meine Mutter mich gewarnt. Sie hatte die politischen Entwicklungen in Deutschland beobachtet, und erkannt, dass es hier immer autoritärer wird. Sie ist in Polen aufgewachsen, welches damals aber noch zur Sowjetunion gehörte. Meine Mutter warnte mich, dass ich in Zukunft aufpassen muss, was ich wem gegenüber sage, und vor allem, was ich im Internet schreibe. Sonst bekäme ich schnell eine Hausdurchsuchung von der Polizei. Doch ich habe ihren Rat nicht befolgt; ich musste mir einfach treu bleiben.
Vor etwas mehr als einem Jahr war ich in einer berufsvorbereitenden Maßnahme, da ich eine Umschulung machen wollte, und das Jobcenter meine Eignung überprüfte. Auch da eckte ich schnell an, weil ich die Corona-Regeln, wie Abstand einhalten etc., kaum beachtet habe. Schlimm war aber, dass ich gezwungen war, den ganzen Tag mit einer medizinischen Maske im Büro zu sitzen. Das war absolut unerträglich für mich, sodass ich die Maske mehrmals herunterzog. Das gab regelmäßig Ärger – meine damalige Chefin erklärte mir, dass sie das nicht tun, um mich zu ärgern, sondern weil sie das tun müssen.
Angst vor der Impfpflicht
Sie hatte selbst auch kein Vergnügen daran, mit einer Maske herumzulaufen – als Geimpfte musste sie im Büro jedoch keine tragen. Schließlich kamen wir überein, dass ich für ganze zwanzig Minuten vor das Gebäude treten durfte, wenn ich es mit der Maske nicht mehr aushielt. Die Maskenpflicht galt bloß im Gebäude, nicht außen. Und meine Chefin war ja auch einigermaßen nett und verständnisvoll. Ich hatte aber beschlossen, dass, falls ich die Umschulung bekomme, und dort wieder den ganzen Tag eine Maske tragen muss, ich diese abbrechen würde. Ich will ja wirklich arbeiten, um nicht mehr auf der Tasche des Steuerzahlers zu liegen. Aber wenn man mir derart Steine in den Weg legt, kann ich auch weiter bei Hartz 4 bleiben.
Die schrecklichste Zeit für mich begann jedoch, als die Impfpflicht immer näher kam. Mir war von Anfang an klar gewesen, dass es eines Tages soweit kommen würde. Schließlich wurden wir Ungeimpften in den Medien auf schlimmste Weise beleidigt, diffamiert, bedroht und unter Druck gesetzt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, falls diese Pflicht wirklich durchgesetzt werden sollte. Jedoch war mir klar, dass ich eher in den Knast gehen würde, als mich impfen zu lassen!
Kein (freies) Land in Sicht
Es ist einfach eine furchtbare Zeit, in der wir jetzt leben. Und ich befürchte, dass wir schon bald eine technokratische Diktatur haben werden. So wie „1984“, nur noch viel schrecklicher, weil die technologischen Möglichkeiten viel weiter vorangeschritten sind. Doch diesmal kommen keine Alliierten zu unserer Befreiung, und diesmal gibt es auch keine Mauer im Westen, die man nur einfach überwinden muss, um in ein freies Land zu kommen.
Was auch immer da noch kommen mag, jeder sollte sich wappnen.
Dieses System ist kaputt, korrupt bis ins Mark, krankhaft verlogen,
verwegen heuchlerisch und zu jeder Art von Schandtat bereit.
Politik und Gesellschaft haben in den vergangenen Jahren aufgezeigt,
wie durchdrungen sie von den miesesten Gestalten sind. Viel hätte
wohl nicht gefehlt und eine neue Treibjagd wäre begonnen, auf alle
dem System Mißliebigen, als eine weitere dreckige Scharade der
großen Lumperei.