Vera, 59, Fachverkäuferin

Ich habe vieles erlebt in der Coronazeit, hier möchte ich nur ein paar Beispiele erzählen, die sich mir besonders ins Gedächtnis eingebrannt haben. Alles in allem war es eine Zeit, die ich nie vergessen werde, die in vielem mein Weltbild erschüttert hat, in der ich mich boshafter Angriffe erwehren musste, ohne, dass ich selbst je aggressiv geworden wäre.

Etwa drei Monate nach Anfang der Pandemie wurden mein Bekannter und ich in einem Supermarkt von einem jungen Mann mit sehr kräftiger Gestalt aufgefordert, sofort eine Maske aufzusetzen. Wörtlich sagte er zu uns: “Am liebsten würde ich euch ins Gesicht spucken!” Ich konnte die schlimme Situation durch beruhigende Worte, Gott sei Dank, klären. Auch meinen Bekannten musste ich davon abhalten, auf die beleidigende Provokation einzugehen. Ich hatte große Angst, dass der Fremde gewalttätig werden würde.

Es hätte blutig enden können

Der junge, kräftige Mann strahlte so viel Aggressivität aus … das hätte sicher nicht unblutig geendet, da mein Bekannter sich diese Androhung auch nicht gefallen lassen wollte. Einige Minuten später dann, auf dem Parkplatz des Supermarktes, kam der junge Mann auf mich zu und machte mit zwei Fingern zu den Augen hinführend das Symbol: Er habe mich in den Augen und mein Kennzeichen habe er auch.

Seitdem habe ich diesen Supermarkt gemieden – ich ging nie mehr dort einkaufen. Ich hatte Angst, dort von diesem Irren aufgespürt und verfolgt zu werden. Gut, dass ich diesen Menschen nie wiedergesehen habe. Das Gefühl, nicht mehr sicher zu sein, obwohl man niemandem etwas getan hat, das war erschütternd. Sowas hätte ich mir niemals träumen lassen …

Immunsystem? Wen interessiert das?

Im März 2020 versuchte ich Kontakt zu unserem Gesundheitsminister aufzunehmen, mich nervte diese ewige, sinnlose Panikmache. Keiner sprach davon, wie wichtig es ist, das Immunsystem zu stärken, viel frische Luft zu tanken, sich gesund zu ernähren. Die einfachsten Regeln, gesund zu bleiben, interessierten niemanden. Meine Kommentare beim MDR wurden gelöscht. Da war mir klar, hier ist was faul. Ich bin chronisch krank und darf keine Maske tragen.

Der Schmerz sitzt tief

Was wurde ich beschimpft: Ich sei eine Massenmörderin, gehöre weggesperrt und weitere abscheulichen Dinge wurden mir an den Kopf geworfen! Ohne Maske wurde ich im Krankenhaus nicht geröntgt, überhaupt der Zutritt wurde mir bis vor kurzem noch verwehrt. Viele Beispiele könnte ich hier noch aufschreiben.

Man brauchte schon viel Selbstbewusstsein, um als Ungepiekste, unmaskierte Testverweigerin in einer plötzlich fanatisch gewordenen Gesellschaft klarzukommen. Wie tief das alles sitzt, wird mir beim Schreiben erst so recht bewusst. Ich wünsche uns trotz allem viel Kraft für das Neue, Schöne, was uns erwartet.


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