Renate, 42, Krankenschwester

Als Krankenschwester habe ich über 20 Jahre auf der Intensivstation gearbeitet. Eine Großdemo am 11.12.2021 in meiner Stadt wurde umrahmt von einem Interview, das ich zuvor gegeben hatte. Topthema war natürlich meine Beobachtung zu den gehäuften Erkrankungen junger Menschen nach der Impfung gegen Covid-19. Ich war frustriert, da meine Hinweise und Nachfragen bei Oberärzten und Stationsärzten, ob es sich dabei um Nebenwirkungen handeln könnte, jedesmal mit einem „nein“ beantwortet wurde. Was mich dabei irritierte, war der Aspekt, dass die Impfung als Ursache erst gar nicht in Erwägung gezogen wurde.

Ich warnte vor Nebenwirkungen

Ich habe den Weg in die Öffentlichkeit benutzt, um zu warnen, darauf hinzuweisen, dass die Zahlen zu den Impfnebenwirkungen und/oder Coviderkrankten nicht korrekt sind bzw. nicht korrekt sein konnten. Die Geschäftsleitung bekam das natürlich mit. Mitten im Spätdienst rief man mich zum Personalmanager, der mir dann erklärte, dass ich ab sofort widerruflich freigestellt bin. Zudem erhielt ich ein sofortiges Betretungsverbot für alle Gebäude und das gesamte Gelände.

Meine Patienten (davon eine Beatmung, mit der ich gerade vom Notfall-CT gekommen bin), für die ich die Betreuung an diesem Spätdienst hatte, durfte ich weder an einen Kollegen übergeben, noch erlaubte man mir, meine Eintragungen vervollständigen.  Auf der Stelle musste ich meine Schlüssel, die Personal- und Mitarbeiterparkkarte abgeben, den Umkleideschrank leeren, mein Mitarbeiterfach räumen – und Tschüss!

Dankbarkeit und Zuspruch

Im Gegensatz zu meinen Kollegen war und bin ich ungeimpft. Die widerrufliche Freistellung wurde zwei Monate später in eine unwiderrufliche Freistellung umgewandelt.
Ein großer Artikel in unserem Regionalblatt sorgte ungewollt für noch größere Aufmerksamkeit. Der Zuspruch aus der Bevölkerung hingegen war sehr groß, was mir sehr gutgetan hat. Mich erreichten sehr viele E-Mails, sogar aus Österreich und der Schweiz, in denen mir Menschen ihren Respekt zollten. Ich erhielt viel Dankbarkeit für den Mut und die klaren Worte, mit welchen ich völlig unaufgeregt im Interview den Zustand beschrieben hatte.

Keine Angst vor der Wahrheit

Und wenn jemand mich fragt “hast du keine Angst gehabt?”, dann sage ich ganz klar: „nein“.
Würde ich lügen, dann hätte ich Angst. Angst, dass die Menschen erkennen, dass es eine Lüge war, die ich erzählt hatte. Die Scham wäre für mich schlimmer, als jede Ausgrenzung von der Arbeit, den Kollegen, dem Freundeskreis und der Gesellschaft.

Nein … die Wahrheit zu sagen macht mir keine Angst, das hat es noch nie und das wird es auch nie.