Abmahnung wegen Schnelltest

Hermann, 46, Büroangestellter

Es war die Zeit Ende November 2021, als alle ungeimpften Mitarbeiter jeden Tag einen Negativ-Test vorlegen mussten. Ich hatte es „gewagt“, Ende November mit zwei verschiedenen Schnell-Testergebnissen von verschiedenen Teststellen morgens im Büro zu erscheinen: Einer war positiv und einer negativ. Der erste Schnelltest vom Vorabend, den ich bei einer Teststelle nahe beim Büro gemacht hatte, zeigte bei mir zum ersten Mal ein positives Ergebnis an. Das konnte ich wegen meiner zurückgezogenen Lebensweise zu der Zeit aber nicht nachvollziehen und hielt es daher für falsch.

Darum machte ich den Schnelltest eine halbe Stunde später woanders nochmal, und zwar dort, wo ich eigentlich immer für Schnelltests hingegangen war – die Ergebnisse waren dort stets negativ. So auch diesmal. Und obwohl ich morgens im Büro bei einer Kollegin, die dafür zuständig war, dann den Schnelltest wiederholte, mit negativem Ergebnis, wurde ich sogleich hysterisch aus dem Büro geschmissen. Der PCR-Test des Gesundheitsamtes bestätigte mir dann am selben Tag: negativ. Zwei Monate später bekam ich trotzdem eine Abmahnung! Das werde ich denen nie vergessen.

Der Fluch der Ärztin

Eva, 53, selbständig

Ich war im Südburgenland in Österreich Geld abheben. Die Bank hatte geschlossen, im Vorraum befand sich jedoch ein Bankomat. Vor diesem stand ich ganz allein. Ich bin ungeimpft und trug auch keine Maske, wenn ich es vermeiden konnte. Ich tippte also gerade meinen Code ein, da geht plötzlich die Tür auf und eine Dame kommt herein. Sie pöbelt mich sofort an, wieso ich keine Maske trage. Ich sagte ihr, sie soll mich in Ruhe lassen, sie kann ja wieder hinausgehen und draußen warten, bis ich fertig bin, wenn sie solche Angst hat. Sie wurde sofort aggressiv und beschimpfte mich, wie verantwortungslos ich sei. Sie sei Ärztin in Wien und hätte schon viele Menschen an Corona sterben sehen.

Ich nahm hastig mein Geld und verließ so schnell ich konnte den Vorraum. Als ich dann über die Straße ging, sah ich, wie ein Wagen neben mir stehenblieb; ich traute meinen Augen und Ohren nicht: Es war die Ärztin, die mir aus ihrem Auto entgegenschrie “Ich habe mir ihr Gesicht gemerkt und ich wünsche Ihnen, dass Sie eines Tages auf meinem Tisch liegen!”
Das Ganze hatte mich sehr aufgeregt, die hasserfüllten Worte fühlten sich wie ein Fluch an. Ich weiß nicht, ob diese Frau wirklich Ärztin war, aber wenn ja, dann Gnade uns Gott vor solchen Ärzten! Die Corona-Zeit hat mein ganzes Familienleben und Freundschaften zerstört. Es wird nie wieder so sein, wie vorher. Ich vergesse nicht.

Einsamkeit und Suizidgedanken

Freibert, 60, arbeitslos

Zuerst habe ich versucht, die Menschen in meiner Umgebung aufzuklären, aber daraus ergab sich immer nur Streit. Nach und nach haben sich dann meine Bekannten abgewendet, oder ich habe den Kontakt abgebrochen. Zu dem 60. Geburtstag eines Freundes, den ich seit 45 Jahren kenne, durfte ich nicht, da nur 2G zugelassen war. Die letzten haben mich verlassen, vermutlich, weil sie meine Teilnahme an Montagsspaziergängen nicht akzeptieren konnten; genau weiß ich es nicht, sie haben mich jedenfalls kommentarlos aus ihrem Leben ausgeschlossen. Die sind alle aus der linken Szene und haben nicht bemerkt, wie sehr diese unterwandert wurde.

So sitze ich hier allein, verlassen, und der einzige Kontakt zur Außenwelt sind ein paar Leute in Telegram-Chatgruppen, die aber auch irgendwie alle nicht das Netz verlassen, sondern virtuell bleiben wollen. Eine Familie habe ich auch nicht. Ständig trage ich mich mit Suizidgedanken, und ertragen kann ich das Leben nur noch besoffen. Geld habe ich auch nicht, es ist zum Verzweifeln. Meine einzige Hoffnung ist, dass sich das System doch noch selbst vernichtet, das hält mich am Leben … aber es tatsächlich nur ein Überleben.