Sylke hat in ihrem privaten Umfeld eine Umfrage durchgeführt: Sie wollte wissen, wie es Ungeimpften in den letzten drei Jahren ergangen ist. Die Ergebnisse stellt sie uns hier freundlicherweise zur Verfügung, damit möglichst viele Menschen davon erfahren. Den ersten Teil der spannenden Berichte haben wir kürzlich veröffentlicht – dies ist der zweite Teil einer besonderen Coronazeit-Collage.
Jörg, 55, Geologe
Ich war schockiert, was plötzlich alles möglich war und kritiklos hingenommen wurde: Der Ausschluss von Ungeimpften aus dem öffentlichen Leben – bis hin zur Kündigung des Arbeitsverhältnisses, der Kürzung von Sozialleistungen oder sogar dem Rauswurf aus der Mietwohnung – keine Drohung erschien hart genug. Erschreckend viele Bundesbürger empfanden dies als legitim, solange es sich nur gegen Ungeimpfte richtete. Der Begriff „Solidarität“ wurde vergewaltigt.
Helga, 50, Heilpraktikerin
Was ich am schwierigsten aushielt? Oh, da muss ich in Ruhe nachsinnen …es gab so Vieles, was ich unerträglich fand. Aber es gab auch Gutes, und lieber möchte ich über ein schönes Erlebnis berichten: Die Koordinatorin vom Hospizdienst hat mich im tiefsten Lockdown letzten Winter besucht, brachte mir einen Weihnachtsgruß vorbei, umarmte mich und sagte: „Wir haben beschlossen, für Euch einkaufen zu gehen … sagt einfach Bescheid, wenn ihr etwas braucht, wir besorgen es für Euch.“ Das hat mich tief im Herzen berührt.
Grit, 40, Haushaltshilfe
Am schwierigsten war für mich das Weihnachtsfest 2020. Angehörige und Bewohner des Pflegeheims durften sich nicht sehen, es sind viele Tränen geflossen auf beiden Seiten. Als Pflegekraft ist das emotional und psychisch nicht auszuhalten, diese unsinnigen Verordnungen waren und sind menschenverachtend. Die völlig unbegründete Diskriminierung der Ungeimpften als angebliche Krankheits-Überträger, die angeblichen Corona-Toten, die an ganz anderen Ursachen starben – das alles war und ist unfassbar. In jedem Familien- und Freundeskreis führten die unverhältnismäßigen Maßnahmen zu Spaltung.
Philipp, 33, Sachbearbeiter
Für mich war eine sehr schwierige Situation, als ich im vorigen Jahr mit einem akuten Befund in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Ich konnte in dieser Atemnot-Situation nicht sprechen, ohne sofort zu aspirieren. Nach der Abfrage des Impfstatus musste ich zum PCR-Test. Die Durchführung dieses Tests erfolgte auf brutale Art, mir kam es vor, als war das Stäbchen im Gehirn angekommen. Daraufhin hatte ich zusätzlich zum Brechreiz starkes Nasenbluten. Ich fühlte mich von da an in diesem Krankenhaus nicht mehr gut aufgehoben oder gar sicher. Bei der eigentlichen Notbehandlung wurde mir später die mehrfach erbetene Sedierung verweigert. Ich war eindeutig Patient zweiter Klasse.
Simone, 54, Krankenschwester
Mein Hauptproblem der letzten drei Jahre war der Umgang mit unseren Kindern: Die Kontaktsperre, dass die Kinder zu Hause bleiben mussten und auch dort lernen. Darunter haben sie sehr gelitten. Unerträglich fand ich die einrichtungsbezogene Impfpflicht und dass eine allgemeine Impfpflicht überhaupt nur zur Debatte stand. Jeder ist für seinen Körper selbst zuständig! Auch der Abbruch der sozialen Kontakte, die Spaltung in den Familien, das Ausgrenzen durch die Geimpften war schlimm. Ein großes Problem hatte ich außerdem damit, meine Oma nicht besuchen zu dürfen. Es bestand keine Möglichkeit, in den letzten Tagen, Wochen, Monaten der alten Leute, noch Zeit miteinander zu verbringen.
Birte, 57, leitende Verwaltungsangestellte
Für mich als Führungskraft war es äußerst schwierig, den Status meiner Kollegenschaft abfragen zu müssen. Alles sträubte sich in mir, so private und normalerweise unter Datenschutz fallende Angaben zu erfassen und weitergeben zu müssen. Das permanente Überwachen der für mich völlig unsinnigen Verordnungen war unerträglich. Es erschreckt mich immer noch, wie sorglos und uninformiert viele gebildete Menschen um mich herum dies alles geschehen lassen konnten – und sogar befürworteten.
Sabine, 55, Sachbearbeiterin
Für mich ist es sehr schwer, über so lange Zeit keinen Kontakt zu meinen Kindern und Enkeln zu haben, die sich aufgrund meiner Haltung von mir distanziert haben. Selbst eine mehrfach erbetene Aussprache fand keine Beachtung, entstandene Missverständnisse konnten so nicht ausgeräumt werden. Außerdem halten mich meine Kollegen für “geimpft”. Die Kraft aufzubringen, diesen nicht authentischen Zustand permanent aufrecht zu halten, ist unglaublich anstrengend. Es schmerzt mich, die immer weiter zunehmende Spaltung in der Gesellschaft zu erleben und auszuhalten. Das Gefühl, dass wir noch lange nicht am “Tiefpunkt” angekommen sind, beunruhigt und lähmt mich.
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